Schloss Etelsen
Das Schloss Etelsen ist ein 1885 – 1887 im Renaissancestil errichtetes Schloss, dass von den Brüdern von Heimbruch als Ersatz des alten Gutshauses für ihren Neffen und Erben, den in Dänemark lebenden Grafen Christian zu Reventlow (1845-1922) genutzt wurde.
Graf Reventlow bezog das Schloss am 10. Okt. 1896 und bewohnte es mit seiner Familie bis zu seinem Tode. Erbe des gesamten Besitzes wurde sein ältester Sohn, Lehnsgraf und königlicher Hofjägermeister Rudolf zu Reventlow (1879-1949), der, meist auf Reisen, in den folgenden Jahren sämtliche Ländereien verkaufte, so dass nur das leer stehende Schloss mit dem ca. 11 ha großen Schlosspark übrig blieb. Schloss und Park wurden 1937 an die SA-Gruppe Nordsee verkauft.
Nach dem 2. Weltkrieg diente das Schloss erst als englisches Lazarett, dann bis 1953 als Kreis-Krankenhaus; danach stand es wieder jahrelang leer. Auf Betreiben eines Bremer Kaufmanns wurde 1959 auf dem Schlossgelände ein Tierpark mit Schlossrestaurant eingerichtet. Dabei diente das Mausoleum als Unterkunft für die Löwen. Nach einigen Jahren guten Besuchs ließ die Begeisterung für den Tierpark merklich nach, so dass diese für ein Schloss ungewöhnliche Nutzungsform nicht weitergeführt werden konnte. Kurzzeitig beherbergte das Schloss dann ein Spielkasino. Schloss und Parkanlagen verkamen aber immer mehr.
Seit ca. 1983 im Eigentum des Landkreises Verden und aufwändig restauriert.
Daneben finden im Schloss auch kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte sowie seit 2004 auch standesamtliche Trauungen statt.
Der Schlosspark
An der Landesstraße zwischen Bremen und Verden, am Geesthang zum Urstromtal der Mittelweser, in der Ortschaft Etelsen, liegt der Schlosspark Etelsen.
Um die Jahrhundertwende beauftragte der Besitzer des zwischen 1885 und 1887 erbauten Schlosses Etelsen, der dänische Graf Christian zu Reventlow, den herzoglichen Promenadeninspektor Friedrich Kreiß aus Braunschweig mit der ‚Modernisierung‘ des Parkgeländes unter Berücksichtigung des damals aufkommenden ‚gemischten Stils‘. Der weitläufige Parkbereich behielt dabei die Grundzüge des Landschaftsstils, während in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses, auf allen Seiten des Gebäudes, architektonische Elemente und Strukturen das Gartenbild bestimmten.
Ein dem Schlossgebäude vorgelagertes, mit Rosenbeeten und einem Springbrunnen versehenes Oval, empfängt auch heutzutage den Besucher des etwa 11 Hektar großen Parks.
Hinter dem Schloss beginnt die großflächige Parkwiese, die von geschwungenen Wegen erschlossen wird. Größere und kleinere Baumgruppen unterbrechen die Fläche und stellen eine Verbindung zum waldartigen Parkgelände her, in dem sich ein 1873 erbautes Mausoleum (Begräbnisstätte) befindet.
Der im November 1978 gegründete ‚Schlossparkverein Etelsen‚ kümmert sich in der Form eines Bürgerparkvereins um die Verwaltung, Restaurierung und Pflege des zuvor stark bestandsbedrohten Parks.
Der Etelser Schlosspark ist für jedermann frei zugänglich, verfügt über eine Toilettenanlage und wird von Spaziergängern gern aufgesucht. Von dort hat man einen herrlichen Blick in die Wesermarsch.
Durch den Schlosspark führen der Langwedeler Wanderweg und der Langwedeler Radweg.