Archäologische Stätten

Langwedel bietet drei archäologische Stätten, die sichtbar sind: die ehemalige Burg, die Schwedenschanze und die Motte. Alle drei liegen am Radweg Langwedel erFAHREN. Eine Übersicht über die Standorte finden Sie hier. Weitere Informationen über archäologische Stätten im Landkreis Verden erhalten Sie bei der Kreisarchäologin Frau Dr. Jutta Precht (04231 / 15 432) oder auf den Seiten des Landkreises.

Die Burg Langwedel

Lageplan Burg Langwedel
Lage der Burg Langwedel

Auf dem ‚Großen Schlossberg‘ befanden sich seit etwa 1222 die Hauptanlagen einer Burg und Residenz der Erzbischöfe von Bremen, die der Erzbischof Gerhard II. in Langwedel errichtet hatte.

Im Laufe der Jahrhunderte war diese als ‚Wasserburg‘ errichtete bedeutende Anlage fortlaufend ausgebaut worden. Nach dem 30–jährigen Krieg fiel sie 1648 an Schweden und wurde in ihrem Befestigungsstil verändert.  Im Jahre 1675 sollen münstersche Soldaten die Burg  dem Erdboden gleich gemacht haben. Das trifft jedoch nach  urkundlichen Überlieferungen nicht zu. Um 1770 sind die Befestigungsanlagen noch in der kurhannoverschen Landkarte dargestellt.  Zerstört wurden die noch  sichtbaren Überreste vermutlich ab 1866, als die  Anlagen in den Besitz der preussischen Könige gelangten.

Bei den Renovierungsarbeiten am Freibad (2006 / 2007) wurden bis dahin unter der Oberfläche verborgene Reste der früheren Anlagen gefunden und von der Kreisarchäologie erfasst. In diesem Zusammenhang  wurde vom Flecken Langwedel im Eingangsbereich des Burgbades ein ‚archäologisches Fenster‘ angelegt. Sichtbar ist ein Teil der Backsteingrundmauern der mächtigen Toranlage, durch die man früher  über den breiten Wassergraben in den Innenhof der Hauptfestung gelangte.

Die historischen Zusammenhänge werden auf einer Info-Tafel im Eingangsbereich erläutert. Fundstücke, die während der Renovierungsarbeiten am Bad entdeckt wurden, sind in einer Dauerausstellung im Langwedeler Rathaus zu besichtigen.

Die Schwedenschanze

Lage der Giersberger Schanze
Lage der Giersberger Schanze

In Etelsen-Giersberg ist im Mittelalter eine Schanze als vierflüglige Anlage gebaut worden. Die ursprünglichen Wälle hatten eine Breite von 8 bis 10 Metern und eine Höhe von 2,5 bis 3 Metern. Heute ist nur noch ein Teil in Form von zwei Schenkeln von je 40 Metern Länge erhalten. Die Schanze umschließt ein 5 Meter breiter Grabenrest mit einer Tiefe von maximal 50 cm.

Man geht davon aus, dass die Schanze damals als ’neuartiger‘ Schutz die alte Landwehr ablösen sollte und Teil einer Verteidigungsanlage (Etelser Linie) war. Es ist möglich, dass die Schanze einen Zusammenhang mit dem 30jährigen Krieg (1618-1648) hat. Aus der schwedischen Besatzungszeit heraus hat sich der Name ‚Schwedenschanze‘ eingebürgert.

Die Reste der Schanze sind als Bodendenkmal archäologisch geschützt.

Die Motte (Turmhügelburg)

Am Weserkanal liegen die Reste einer Motte, die die älteste Burg in Langwedel war. Die Position der Burg an einem Allerarm legt einen strategisch-handelspolitischen Bezug nahe.

Zeichnung der Motte
So sah die Motte aus

Heute sind nur Erdwälle als Überreste dieser einfachen Niederungsburg zu sehen. Diese erinnern an die halbkreisförmigen Wässergräben auf der Südseite der Burg. Der rechteckige Innenraum war erhöht und hatte eine Fläche von etwa 25×15 Metern. Dort stand die Burg, die 1159 durch Gerung I. von der Hagen aus der Familie der Vögte des Bremer Stifts erbaut wurde. Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Seite des Langwedeler Kulturvereins.

Als 1938 Kanalbauarbeiten durchgeführt wurden, waren die Burgreste ein Hindernis. Bei diesen Arbeiten fand man Reste einer 6 Meter breiten Holzbrücke sowie von Schiffsanlegeplätzen eines ehemaligen Hafens. Durch einen Denkmalschutzerlass konnten die Überreste der Wälle erhalten werden.

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